Landhaus-Monitor: Fremde Federn

Seit 2006 wird in Vorarlberg kein eigener Verbraucherpreisindex mehr errechnet. Dafür kann man gute Gründe, vor allem Sparsamkeit anführen, denn die Preise bei Lidl und Hofer, bei Billa und Spar sind österreichweit meist gleich. Also hat man mit Beginn des Jahres 2006 auf die Berechnung eines eigenen Vorarlberger Preisindex verzichtet und begnügt sich mit den österreichischen Zahlen.

Die Menschen in der Öffentlichkeitsabteilung des Vorarlberger Landhauses müssen allerdings ein Plansoll erfüllen und täglich die Medien mit Meldungen aus Vorarlberg füttern. Am besten sind dabei Rekorde. Aber solche fallen auch nicht mehr alle Tage - und wie bei Olympia - auch häufig anderswo. Da ist guter Rat teuer.

Mangels anderer und dringend notwendigerer Informationen baut man potemkinsche Dörfer. Die heutige Pressemeldung der Vorarlberger Landeskorrespondenz ist jedoch nicht nur ein solches potemkinsches Dorf, sondern erklärt die Bürger für grenzdebil. Ganz so als ob man tatsächlich einen eigenen Index noch berechnen würde, wird wörtlich mitgeteilt: "Für Juli 2008 beträgt der Vorarlberger Lebenshaltungskostenindex 118,9 Punkte. Damit ist der Index (Basis 2000=100) gegenüber dem Vorjahr um 3,8 Prozent gestiegen, teilt die Landesstelle für Statistik in ihrem jüngsten Bericht mit."

In Wirklichkeit handelt es sich um die von der Statistik Austria in Wien für ganz Österreich (!) errechnete und bereits publizierte Preissteigerungsrate. Nur Schildbürger?

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