Grüne Kapitulationserklärung
Es sind historische Tage. Wir stehen vor einer Finanzkrise, die sich gewaschen hat. Dass sie Europa ebenso trifft wie den Rest der Welt, darüber wird sich niemand mehr Illusionen machen. Dass sie sich aber in Europa nur verzögert breit macht, hat etwas mit der Ablehnung des EU-Vertrages zu tun. Das "zersplitterte" europäische Bankenrecht hat einer großflächigen und plötzlichen Ausbreitung entgegengewirkt. Und nun zeigt sich, was die Wahlaussagen der Parteien wirklich wert waren, die ein blindes Vertrauen in Europas Wirtschaftsliberalismus setzten und Nationalstaatlichkeit, ja Föderalismus als von vorgestern verstanden. Auch die naive grüne Sommerfrische-Europaideologie hat ein jähes Ende erfahren.
Dass nun ausgerechnet und ungefragt der Grüne Johannes Rauch seine albernen Rettungsvorschläge unterbreitet (vor wenigen Tagen hatte dieser volkswirtschftliche Unexperte die Mehrwertsteuersenkung noch als "Schwachsinn" analysiert), hätte unter weniger ernsten Umständen wenigstens amüsiert. So ist es für die Betroffenen beleidigender Spott dafür, dass sie diesem unreflektierten grünen Stumpfsinn auch noch Glauben geschenkt hatten.
Johannes Rauchs Kapitulationserklärung auf seinem Blog wörtlich:
Anstatt Nachwahlspielchen zu spielen muss gehandelt werden, anstatt beim Kaffee über Vergangenes zu plaudern, sollte dringend
- ein Konjunkturpaket verabschiedet werden
- ein Doppelbudget vorbereitet werden
- die Sicherung des Gesundheits- und Pensionssystems vorbereitet werden
- eine Steuerreform auf den Weg gebracht werden
- die Bildungsreform endlich angegangen werden
- die Frage geklärt werden, wie eine 20%ige Preiserhöhung bei Öl und Gas von den Leuten bezahlt werden sollen....
Das haben sich die Leute angesichts der Verteuerung der Energie zugunsten der Energiekonzerne schon jahrelang gefragt. Aber von den Grünen, die damit diesen Konzernen ungeahnte Gewinne und Aktienspekulationen auf Hungertechnologie gefördert hatten, war keine Revision ihres Unsinns zuzumuten. Wenn es erst die Krise möglich macht, dann ist es zu spät.
Leider. Für die Menschen.
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