Lehrstuhl für Atomstromwäsche in Vorarlberg?

Die Fachhochschule Vorarlberg in Dornbirn erhält 2010 einen Stiftungslehrstuhl für Energieeffizienz, der im Studienbereich Mechatronik angesiedelt wird. Aufgabe des Lehrstuhls wird es sein, bedarfsorientierte und international ausgerichtete Aus- und Weiterbildungsangebote zu starten. Langfristiges Ziel ist es, ein Studium im Bereich Energietechnik und Energiemanagement an der Fachhochschule Vorarlberg anzubieten.

Propaganda statt Planung. Wiewohl propagandistisch bereits angekündigt, heißt es dazu aus der Fachhochschule Dornbirn: Inhaltliche und personelle Einzelheiten müssen noch ausgearbeitet werden, der Start des Aus- und Weiterbildungsangebotes ist fürs Wintersemester 2010/11 vorgesehen.

Weichenstellung für Atomzukunft. Das Land Vorarlberg hat sich 2009 dazu entschlossen, bis zum Jahr 2050 energieautonom zu werden. Der neue Lehrstuhl bildet laut Landeshauptmann Herbert Sausgruber eine "Weichenstellung für die Energiezukunft" des Landes.

Vorarlberger Stromkonsumenten finanzieren Fachhochschule. Der Lehrstuhl wird von den illwerke vkw "gefördert". Das Unternehmen ist im faktischen Eigentum des französischen und weltgrößten Atomstromerzeugers EDF. Die gesamte Stromverteilung in Vorarlberg ist in ihren Händen und bezahlt wird dieses Atomstrommarketing von den Vorarlberger Haushaltskunden über den Strompreis. Gedacht ist offenbar auch Einfluss auf die Tätigkeit der Fachhochschule zu bekommen.

EDF wäscht den Atomstrom in Vorarlbergs Bergen zu Wasserkraft. Dafür müssen rund ein Fünftel mehr Atomstrom und Atommüll produziert werden als zu Wasserkraft gewaschene Atomkraft schlussendlich zur Verfügung steht.

Flop VLotte. Neueste gegen jedwede vorgegebene "Energieautonomie" gerichtete Anstrengung in Sachen Energieeffizient ist die EnBW-gesteuerte VLOTTE, eine Initiative mit der die Autofahrer für atomstrombetriebene Fahrzeuge gewonnen werden sollen.

LINKs:
Stiftungslehrstuhl für Energieeffizienz
Vorarlbergs Stromverteilung nun in der Hand des weltgrößten Atomstromanbieters
Hype um Elektroautos in Vorarlberg eine schlechte VLOTTErie?