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Das Salzburger Modell könnte ein Vorbild für Vorarlberg sein, wenn man es nur wollte. Es wäre für jene Menschen, die in Vorarlberg an den Mittelschulen vorbeigeschleust wurden eine neue Chance. Es wäre jedoch besonders für Vorarlberg eine Chance, dem ja jede Menge akademisch ausgebildeter Mitarbeiter fehlen, dadurch die Wettbewerbsfähigkeit und den Standort beeinträchtigen.

Claudia Schmied. Die "Berufsmatura" bringt für Salzburgs Lehrlinge die Möglichkeit, zusätzlich zur Lehre eine vollwertige Matura abzulegen. "Damit steigen die – in Salzburg bereits sehr guten – Chancen der Lehrlinge auf dem Arbeitsmarkt noch einmal kräftig. Ich freue mich, dass Bildungsministerin Dr. Claudia Schmied eine langjährige Forderung der Sozialpartner und des Landes Salzburg erfolgreich umgesetzt hat und das dafür notwendige Geld bereit stellt", so Burgstaller weiter.

Der Bund stellt für diese Ausbildungsschiene bis zu 6.000 Euro pro Lehrling zur Verfügung. Während die Berufsreifeprüfung den Teilnehmer/innen bisher rund 3.500 Euro gekostet hat, zahlt für Lehrlinge nunmehr der Bund. Noch offen ist für Salzburgs Landeshauptfrau die Frage der kostenlosen Reifeprüfung für jene jungen Menschen, die bereits über einen Lehrabschluss verfügen. Hier müssten weitere Gespräche mit dem Bund geführt werden, ergänzte Burgstaller.

Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer haben am 19. September den "Lehrlingsförderungsverein Salzburg" gegründet, der unter anderem als Träger der "Lehre mit Matura" dient und die administrative Abwicklung der Förderungen durchführen wird. Die etwa in der gemeinsamen Trägerschaft in der Fachhochschule bereits sehr erfolgreiche und bewährte Bildungskooperation der Sozialpartner wird damit auch in der Lehre vertieft und fortgesetzt. Durch die gleichzeitige Einbeziehung des Landes Salzburg, des Landesschulrats, der ARGE Salzburger Erwachsenenbildung sowie aller beteiligter Bildungsinstitute im beratenden Beirat steht das Salzburger Modell von "Lehre mit Matura" auf einer breiten Basis.

Lehre mit Matura. Die Lehre mit Matura wird in Salzburg in Kooperation zwischen den Erwachsenenbildungseinrichtungen BFI der Arbeiterkammer und WIFI der Wirtschaftskammer angeboten. Auch die Volkshochschule ist mit an Bord. Bei den beteiligten Einrichtungen gibt es spezielle Lehrgänge für Lehrlinge, die sie auf die Berufsreifeprüfung vorbereiten.

Die Kosten für das Projekt trägt das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer Salzburg wurden beauftragt, die Administration und Abwicklung zu übernehmen und haben dafür vergangene Woche einen gemeinsamen Trägerverein gegründet. Die Geschäftsführung des Vereines wurde in der Lehrlingsstelle der WKS angesiedelt. Der Verein koordiniert die Lehrgänge bei den Bildungsanbietern WIFI, BFI und VHS zur Vorbereitung auf die Berufsmatura und prüft die Voraussetzungen für die Teilnahme am Programm.

Begleitendes Coaching für Lehrlinge. Insgesamt sind vier Gegenstände zu absolvieren. Neben Deutsch, Englisch und Mathematik muss auch ein Fachbereich belegt werden. Die Kurse finden abends statt, so dass eine optimale Vereinbarkeit mit der Lehre gegeben ist. Pro Fach müssen zwischen zwei und vier Semester eingeplant werden. Insgesamt umfasst das Ausbildungsmodell 900 Lehreinheiten. Jugendliche, die während der Lehrzeit mit einem Kurs starten, können bis zu fünf Jahre nach dem Lehrabschluss bzw. dem Ende der Behaltefrist die ihnen fehlenden Fächer der Berufsmatura gratis besuchen.

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